FAMILIY BUSINESS: Wo die Pomp® Schuhe produziert werden

Entworfen auf Norderney und in Münster – von Hand gefertigt in Portugal. Das Reisemagazin "ahoi! norderney" gibt Einblicke in die Fertigung unserer Schuhkreationen. Die neue Ausgabe gibt es ab sofort kostenlos im Pomp®-Store Norderney – nur solange der Vorrat reicht. Kein Exemplar ergattert? Denn vollständigen Artikel findest Du nachfolgend:

"Ohne die Familie Fernandes und Evereste würde es Pomp® in der heutigen Form vermutlich nicht geben", betont Gary Teriete, der sein Unternehmen 2006 auf Norderney gegründet und zu einem exklusiven Label entwickelt hat. Die individuell und außergewöhnlich gestylten Pomp® Schuhe erscheinen in streng auf 50 Paare je Modell limitierten Auflagen. Neben der besonderen Optik und dem Qualitätsanspruch an Material und Verarbeitung zeichnet sich Pomp® durch eine hohe Transparenz der Produktionskette aus.

"Von der Gerberei für das Leder über die Hersteller der Reißverschlüsse und Schnürsenkel bis zu den Stoffwebereien kenne ich fast alle Lieferanten persönlich", sagt Gary. Ein besonders enger Draht besteht zur portugiesischen Schuhmanufaktur Evereste, die – von einigen Collaborations abgesehen – fast sämtliche Pomp® Schuhe produziert. "Wir arbeiten seit über 10 Jahren intensiv zusammen. Daraus hat sich ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt – inklusive Familienanschluss."

FAMILY BUSINESS
Wo die Pomp Schuhe produziert werden

Der Ort, an dem die Pomp® Schuhe hergestellt werden, liegt etwa 40 Kilometer südlich von Porto, nur wenige Autominuten vom Atlantik entfernt. Das rund 22.000 Einwohner zählende Städtchen Sao Joao da Madeira verfügt über eine traditionsreiche Industriekultur, darunter eine historische Bleistiftfabrik sowie ein bekanntes Unternehmen zur Filzherstellung für Hüte. Das unscheinbare Gebäude der 1942 gegründeten Schuhmanufaktur Evereste liegt nur wenige hundert Meter vom Ortskern entfernt. Rund 70 Mitarbeiter produzieren in dem von André Fernandes in vierter Generation geführten Familienbetrieb die Modelle internationaler Marken – vielfach noch in echter Handarbeit. "Manche der Mitarbeiter arbeiten schon seit der Schulzeit im Betrieb – zum Teil seit über 40 Jahren", erzählt Gary. "Man spürt dort, dass die Verantwortung gegenüber den Leuten sehr ernst genommen wird, auch was Arbeitssicherheit und soziale Standards betrifft." Auf der Internetseite von Evereste ist im Bereich "Social" ein Video zu sehen, in dem Betrieb und Produktion ausführlich vorgestellt werden.

Familie Fernanden und ihre MitarbeiterEvereste Gruppenfoto: Familie Fernandes und ihre Mitarbeiter.

Alle sieben bis acht Wochen reist Gary mit einem Mitarbeiter für 10 Tage nach Portugal, um bei Evereste das Styling der neuen Modelle zu besprechen und sich ein Bild vom laufenden Produktionsprozess zu machen. Pomp® Schuhe bestehen nicht einfach aus einem einheitlichen Oberleder, Ton in Ton. "Unser Trademark ist ein außergewöhnlicher Farb- und Material-Mix mit häufig vier oder fünf unterschiedlichen Lederarten, Stoffen und Texturen. Das macht die Produktion sehr anspruchsvoll", erklärt Gary. "Aber inzwischen kennen die uns und unsere manchmal etwas verrückten Ideen bei Evereste sehr gut und können alle Wünsche perfekt umsetzen." Wer einen Pomp® Schuh in die Hand nimmt, spürt die hohe Verarbeitungsqualität. Das zeigt sich nicht zuletzt in Details wie einem Innenfutter aus Kalbsleder oder einer zusätzlichen Lederbrandsohle unter der Einlage, die den Laufkomfort erhöht und dem Schuh mehr Stabilität verleiht. "Wir könnten es uns einfacher machen, aber dann wäre es nicht Pomp® – und dann gäbe es nicht dieses Wow-Gefühl", sagt Gary lachend. "Auch fast alle verwendeten Materialien werden individuell angefertigt, sogar die Schnürsenkel sind extra für uns gewebt und farblich angepasst."

Näherinnen bei der ArbeitBlick in die Produktion: Mit viel Geschick und Sorgfalt fertigen Näherinnen die einzelnen Schuhelemente.

Die Entwürfe für das Design und Styling der Pomp Schuhe erstellt Gary mit seinem Team im Studio in Münster. In Portugal bei Evereste kommen die Samples und Skizzen für das Feintuning noch einmal auf den Tisch. "Das sind eingespielte Prozesse, bei denen alle Zahnräder super ineinandergreifen – ein Austausch auf Augenhöhe für eine bestmögliche Qualität." Gary kennt inzwischen alle Mitarbeiter und jeden Produktionsschritt aus dem Effeff – und genießt es mitzuerleben, wie aus der Vorstellung in seinem Kopf der fertige Schuh entsteht. Die limitierte Stückzahl und die Flexibilität bei Evereste ermöglichen dem gebürtigen Engländer, bei Bedarf noch auf den letzten Drücker in den Produktionsprozess eingreifen zu können. "Manchmal erkennt man erst im endgültigen Zusammenspiel der Materialien, dass noch eine kleine Änderung notwendig ist." Die Aufenthalte in Portugal bedeuten für Gary keinen Urlaub. Das Team arbeitet von früh morgens bis spät in den Abend. Nur am Sonntag bleibt manchmal ein bisschen Zeit, die Region zu erkunden. "Und mindestens zweimal lädt uns die Familie Fernandes immer zum Essen ein. Wir haben ihre Kinder seit der Geburt aufwachsen sehen. Es macht großen Spaß, in geselliger Runde zu plaudern. Ich bin sehr glücklich über diese Zusammenarbeit."

Gary Teriete und André Fernandes bei der ArbeitBei der Arbeit: Gary Teriete (r.) und André Fernandes, Geschäftsführer von Evereste (m.), planen neue Kreationen.

Zur Saison 2019 hat Gary erstmalig eine Auswahl an Accessoires aufgelegt. Die neuen Gürtel und Taschen im Pomp Style entstehen in einer kleinen Manufaktur, die nur wenige Autominuten von Evereste entfernt liegt. "So ergeben sich eine Menge Synergien, was die Materialauswahl angeht. Wir werden das Angebot 2020 auf jeden Fall weiter ausbauen." Für das Styling der Schuhe und Accessoires hat das Digital Printing in jüngster Zeit neue Möglichkeiten eröffnet, Comicmotive und andere Grafiken tief in das Leder einzudrucken. "Es gibt in Evereste einen jährlich stattfindenden Grafikwettbewerb mit vielen internationalen Künstlern. Vielleicht ergibt sich bald daraus ein gemeinsames Projekt. Die ersten Gespräche laufen schon." Das angesprochene Video über Evereste wird demnächst übrigens auch im Store auf Norderney auf Monitoren zu sehen sein. Wer sagt – "Ich will einen außergewöhnlichen und langlebigen Lederschuh und ich möchte wissen wie er entsteht und wo er herkommt..." – ist bei Gary Teriete und Pomp® auf Norderney an der richtigen Adresse.

Autor: Ralf Taprogge
Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von ahoi! norderney. 
Hier gehts zur Online-Version von ahoi! norderney #31

Lesetipp: weitere Artikel über Gary & Pomp®
Tue das, was Du nicht kannst | Gary im Gespräch mit stadt4.0 über seinen Werdegang und die Entstehung seines Schuhlabels Pomp®
Am Ende wird ein Schuh 'draus! Das Kunst- und Designmagazin MYOZINE erzählt die bewegte Geschichte von Gary und Pomp®

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.